Die Pianistin Kyra Steckeweh und Filmemacher Tim van Beveren gingen mit ihrem gemeinsamen Film KOMPONISTINNEN aus dem Jahre 2018 der Frage nach, warum auch heute noch die Kompositionen von Frauen so selten weltweit aufgeführt werden. Und es ist ihr großer Verdienst, dass sie bei den weiteren Recherchen zu diesem Thema auf die Komponistin Dora Pejacevic gestoßen sind.
Prädikat: Besonders Wertvoll
Eine „phänomenale Rechercheleistung und eine detailgetreue zeitgeschichtliche Kontextualisierung machen diesen Dokumentarfilm zu einem wichtigen musikhistorischen Filmdokument,“ schreibt die Jury der Filmbewertungstelle FBW über DORA. Der Film kommt ab Frühjahr 2023 in die Kinos.
Eine weithin unbekannte Komponistin
„Außerhalb ihres Heimatlandes Kroatien ist die Komponistin Dora Pejacevic heutzutage nahezu unbekannt. Doch zu ihren Lebzeiten wurden ihre Werke in den größten Spielstätten Europas aufgeführt. Wie kommt es, dass ihr umfassendes Schaffen so in Vergessenheit geriet? Die Pianistin Kyra Steckeweh und der Filmemacher Tim van Beveren gehen in ihrem Film auf die Suche nach Pejavecic Wurzeln. Was sie dabei finden, sind die Spuren eines von der Musik erfüllten Lebens, welches der Welt einzigartige Werke hinterlassen hat. Die es heute mehr denn je zu entdecken lohnt.“
„Schon in den ersten Minuten spürt man die große Liebe von Steckeweh und van Beveren zu ihrem Sujet. Die beiden Filmschaffenden haben sich bereits in ihrem Film KOMPONISTINNEN mit musikalischen Werken von Frauen beschäftigt, die in Vergessenheit geraten sind. Kyra Steckeweh und Tim van Beveren nehmen die Zuschauenden mit auf ihre Spurensuche und die aufwendige und bis ins kleinste Detail genaue Recherche nach Dokumenten und Noten der Künstlerin Pejacevic, die 1885 in Budapest geboren wurde und 1923 in München verstarb. Dabei erzählt der Film nicht nur von einer historischen Zeit, die geschickt über den berühmten Schriftsteller und Chronisten Stefan Zweig und seinen Beobachtungen eingebettet wird.“
„Auch ganz persönlich wird der historische Kontext nahbar gemacht durch die zahlreichen Briefe, die von Pejavecic erhalten sind. Außerdem ist DORA – FLUCHT IN DIE MUSIK in erster Linie auch ein Film, der der Liebe zur Musik huldigt. Ganz in diesem Sinne interpretiert Steckeweh die Kompositionen von Pejacevic, die auch heute noch eine unbändige Kraft und Faszination ausüben.“
Eine um 100 Jahre verschobene Aufführung
Einer der Höhepunkte des Films ist eine ursprünglich für 1922 in Leipzig geplante Aufführung ihrer „Sinfonie in fis-Moll op.41″, die nun 100 Jahre danach auf Anregung der Filmemacher:in im Leipziger Gewandhaus verwirklicht wird.
Ein gelungener Film
Die FBW schließt: „Ein großes Lob verdient die gute Kamera- und Lichtarbeit und vor allem die sehr aufwendige, präzise Montage mit liebevollen Details. Eine Montage, die perfekt die drei Erzählebenen mit sehr schönen Übergängen mit den Rechercheszenen verknüpfte. Also insgesamt ein hervorragend gelungener Film über Leben und Werk einer großen Frau.“
Gattung: Dokumentarfilm
Regie: Tim van Beveren; Kyra Steckeweh
Drehbuch: Kyra Steckeweh; Tim van Beveren
Kamera: Tim van Beveren; Nils Liebheit; Oliver Eckert
Schnitt: Rita Wally; Tim van Beveren
Musik: Dora Pejacevic
Webseite: dora-pejacevic.com;
Länge: 117 Minuten
Kinostart: 09.03.2023
Verleih: docfilmpool
Produktion: tvbmedia productions Tim van Beveren, docfilmpool.
Prädikat: Besonders wertvoll.