Allein den ersten Tagen der neuen Jahres 2023 wurden im Iran mehrere Todesurteile gegen Oppositionelle vollstreckt. Um die Proteste zu ersticken wird eine immer brutalere Unterdrückung praktiziert. Die Filmemacherin Steffi Niederzoll hat einen Dokumentarfilm zu einem vergleichbaren Fall gedreht. Mit diesem Film wird im Februar wird die diesjährige „Perspektive Deutsches Kino“ auf der Berlinale eröffnet.
Das diesjährige Berlinale-Programm der „Perspektive Deutsches Kino“ ist hochaktuell, brisant und emotional. „Neben Spielfilmen erzählen drei Dokumentarfilme von den mitunter schmerzhaften Versuchen, die Welt zu verstehen – und davon, sie zu verbessern.“ – so die Berlinale in ihrer Presseerklärung.
„Der Eröffnungsfilm SIEBEN WINTER IN TEHERAN von Steffi Niederzoll dokumentiert einen Justizskandal im Iran: Eine junge Studentin wurde nach sieben Jahren im Gefängnis gehängt. Verurteilt war sie wegen Mordes – dabei hatte sie aus Notwehr einen Mann erstochen, der sie vergewaltigen wollte. Trotz internationaler Proteste und Bemühungen ließ die iranische Justiz das Prinzip der „Blutrache“ walten: Hätte Reyhaneh Jabbari öffentlich erklärt, es habe keinen Vergewaltigungsversuch gegeben, wäre das Urteil nicht vollstreckt worden. Reyhaneh blieb bei der Wahrheit. Und zahlte mit ihrem Leben.
Der mit Hilfe von Originalmaterial erzählte Fall stärkt die immer lauteren Proteste gegen das Mullah-Regime, das vor allem Frauen das Leben schwer oder ganz unmöglich macht.“ (Berlinale)
Für Frauen, Leben, Freiheit!
Der Film erzählt die bewegende Lebensgeschichte einer couragierten jungen Frau, die wie ein Vorbote der mutigen Proteste im Iran erscheint: für Frauen, Leben, Freiheit!
Eine Hommage an das Leben
»Was sollen die Frauen tun? Wenn sie sich vergewaltigen lassen, sind sie schuldig. Wenn sie sich wehren und selbst verteidigen, sind sie schuldig. Wenn sie dagegen demonstrieren, sind sie schuldig. Also sollten die Mädchen sterben? Solange ich am Leben bin, auch wenn mein Handeln so lächerlich aussehen mag wie ein Brunnen, der versucht, den Himmel zu erreichen, werde ich nicht aufhören, gegen diese Ungerechtigkeit zu kämpfen.« Reyhaneh Jabbari